Die Gründungsjahre Alt-Buchschlags
Bereits 1879 entstand an der Main-Neckar-Bahnlinie – noch mitten im Wald – der Bahnhof Sprendlingen. Mit dem Erwerb von Land rund um das dortige Forsthaus (Bj. 1847) schuf der Frankfurter Kaufmann Jakob Latscha die Keimzelle Buchschlags.
1904 wurde eine Wohnungsgesellschaft gegründet, mit dem Ziel, kostengünstige Ein- und Zweifamilienhäuser für die Landbevölkerung anzubieten. Unterstützt und forciert wurde das Vorhaben von Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und orientierte sich bald an aufwendigen ästhetischen Bauidealen. Die Baukosten für die ca. 1.000 m² großen Grundstücke stiegen auf durchschnittlich 20.000 Goldmark. Latscha zog sich enttäuscht zurück. Die Grundlage für die heutige Villenkolonie aber war gelegt.
Der Darmstädter Architekt Friedrich Pützer erarbeitete in den folgenden Jahren einen umfassenden Bebauungsplan und legte hiermit nicht nur Gärten, Straßen und öffentliche Plätze fest, sondern verfeinerte seine Ideen auch unter anderem mit Empfehlungen für Materialien, Farben, Zaunformen und sogar für Gartenmöbel. Bereits 1913 standen die ersten 125 Häuser, die gut 400 Menschen beheimateten.
Wie Prof. Hugo Eberhardt, Architekt der Villa Cochlovius, gestalteten zahlreiche überregional bekannte Architekten Häuser in Buchschlag, unter anderem Meissner, Koban, Wickop, Bernoully sowie Leonhardt.
Die Villenkolonie zählt heute zu den größten geschlossenen Siedlungen der sogenannten "Gartenstadtbewegung". Viele der erhaltenen Villen stehen unter Einzeldenkmalschutz, der historische Teil Buchschlags unter Ensembleschutz.
Näher Interessierten legen wir den Geschichtsverein Buchschlag ans Herz.